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Förderprogramm „Streuobst für alle!“

Zukunft bayerischer Streuobstwiesen sichern

Ein Ast ist üppib mit Äpfeln behangen. Im Hintergrund ist eine blühende Wiese mit weiteren Apfelbäumen zu sehen
Mit Streuobst Artenvielfalt, Kulturlandschaft und Klima schützen
© Sophia Weisensee/KErn
Frau im schwarzen T-Shirt sitzt auf Bank. Tisch rechts mit Obstkorb und Säften. Links Traktor. Mitte Mann, rechts daneben Frau mit Tochter. Festbinden eines Baumes. Zwei Kinder vor Streuobstbaum. Mädchen beist in Apfel.

Streuobstwiesen: Arterhalt, Klimaschutz und regionale Nachhaltigkeit im Einklang

Für den Menschen stellen die Streuobstwiesen nicht nur gesundes und regionales Obst dar, sondern gelten als eine der artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa und spielen somit für den Naturschutz und die Biodiversität eine zentrale Rolle. Auch für den Klimaschutz sind Streuobstwiesen von großer Bedeutung. Sie binden große Mengen an CO₂ und tragen so effektiv zur Reduktion von Treibhausgasen bei. Durch den regionalen Obstanbau werden lange Transportwege und somit auch Emissionen vermieden. Außerdem sorgen die Bäume und die artenreichen Wiesen für stabile Böden, die die Wasserspeicherfähigkeit verbessern. Diese Funktion wird in Zeiten von Extremwetterereignissen und Dürreperioden immer wichtiger. Der Verzicht auf chemische Düngemittel sowie Pestizide fördert die ökologische Vielfalt, die aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit auch in der Lage sind, klimatischen Veränderungen standzuhalten und sich anzupassen. Streuobstwiesen sind somit nicht nur wertvolle Biotope, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz in der Region.

Bayerischer Streuobstpakt: Maßnahmen für den Schutz und die Zukunft der Streuobstwiesen

Schätzungen zufolge ist seit den 1960er Jahren der Bestand an Streuobstwiesen in Bayern bis zu 70 % zurückgegangen. Grund hierfür sind Flächenumwandlungen, eine Intensivierung der Landwirtschaft und der Mangel an rentabler Vermarktung für Streuobstprodukte. Um dem Rückgang entgegenzuwirken, engagieren sich deutschlandweit viele Naturschutzverbände für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen.

Auch die bayerische Regierung hat auf den Rückgang reagiert: seit dem 1. August 2019 stehen Streuobstflächen teilweise unter Biotopschutz. Weiterhin gibt es seit Herbst 2021 den „Bayerischen Streuobstpakt“, wobei es sich um ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung gemeinsam mit mehreren Naturschutz-, Landwirtschafts- und Wirtschaftsverbänden handelt. Das Hauptziel besteht darin, die Streuobstbestände zu erhalten und bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume zu pflanzen.

Förderprogramm „Streuobst für alle!“ – Unterstützung für Streuobstpflanzungen

Ein Teil des Streuobstpaktes ist das Förderprogramm „Streuobst für alle!“, welches seit Oktober 2022 den Erwerb und die Pflanzung von hochstämmigen Streuobstbäumen in Bayern unterstützt. Gefördert werden Gemeinden, Kommunen, Vereine und Verbände, die die Bäume kostenlos an Privatpersonen weitergeben können.

Wichtige Details des Förderprogrammes im Überblick:

  • Förderfähig sind Kernobst-, Steinobst- und Wildobstsorten
  • Gefördert wird der Bruttokaufpreis der hochstämmigen Obstbäume in Höhe von 45 Euro pro Baum
  • Es können mindestens 10, maximal 100 Bäume Antrag gefördert werden
  • Es besteht die Möglichkeit, mehrere Anträge gleichzeitig zu stellen
  • Antragsteller sind Kommunen, rechtsfähige Vereine und Verbände

Antragstellung leicht gemacht: So nehmen Kommunen und Vereine am Förderprogramm teil

Bei Interesse an dem Förderprogramm nehmen Sie Kontakt mit dem zuständigen Amt für Ländliche Entwicklung in Bayern auf, um alle weiteren Details klären zu können. Die Antragstellung ist auf der Seite des BayernPortals möglich. 

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