An sich ist Heizen mit Holz doch nachhaltig, weil Bäume beim Wachsen CO2 binden, oder?
Es stimmt, dass das CO2 bei Holzheizungen in einen Kreislauf eingebunden ist. An sich wird bei der Verbrennung von Holz nur das CO2 freigesetzt, dass vorher durch den Baum gebunden wurde. Aber um viele Gebäude mit Holz zu heizen, muss entsprechend viel nachwachsen.
Und hier macht der Klimawandel Probleme?
Tatsächlich beobachten wir, dass unsere Wälder in Deutschland unter Stress stehen. Durch die Trockenheit der vergangenen Jahre werden Bäume anfälliger gegenüber Insekten wie dem Borkenkäfer. Auch Stürmen können geschwächte Bäume schlechter standhalten. Erstmal bedeutet das, dass mehr Schadholz für die Wärmeversorgung zur Verfügung steht. Langfristig müssen wir aber sehen, dass wir unsere Wälder erhalten – als Kohlenstoffsenke und als wichtiges Ökosystem.
Welche verschiedenen Holzheizungen gibt es eigentlich?
Natürlich kann man mit Scheitholz heizen. Damit wird entweder ein Holzkessel oder ein Einzelofen betreiben. Letztere werden mittlerweile meist als zusätzliche Wärmequelle genutzt oder um eine behagliche Atmosphäre zu erzeugen.
Dann gibt es Holzhackschnitzelheizungen. Hier wird vor allem Restholz aus der Forstwirtschaft und der Landschaftspflege verwendet. Inzwischen gibt es auch mehr Kurzumtriebsplantagen, also eine Plantage mit schnell wachsenden Bäumen wie Pappeln oder Weiden. In der Regel werden die Bäume über bis zu 20 Jahre im Abstand weniger Jahre geerntet und dann zu Hackschnitzeln verarbeitet. Der Hackschnitzelkessel wird automatisch mit Brennmaterial befüllt, allerdings ist für die Hackschnitzel auch ein entsprechender Lagerplatz nötig.
Platz für die Lagerung braucht man auch für eine Pelletheizung. In der Regel werden Pellets aus den Rückständen hergestellt, die in Sägewerken anfallen, oder aus Holz, das durch Sturm oder Käferbefall geschädigt wurde.
Das heißt, meistens kann Holz, das verbrannt wird, sowieso nicht anders verwertet werden?
Das ist zumindest das Ziel. Zunächst sollte Holz stofflich genutzt werden, also etwa als Baustoff oder für die Herstellung von Möbeln. Reststoffe – wie Sägespäne, die zu Pellets verarbeitet werden – oder Holzprodukte, die am Ende ihres Lebenszyklus angekommen sind, können dann für die Wärmeerzeugung verwendet werden, wie hier beim Nahwärmenetz im mittelfränkischen Osterdorf.
Worauf sollte ich also achten, wenn ich mit Holz heizen möchte?
Wie gesagt, es sollten vorwiegend Restholz und Holzabfälle verwendet werden. Behalte aber auch im Hinterkopf, dass Rest- und Totholz, das in den Wäldern liegen bleibt, eine wichtige Rolle für die Ökologie spielt. Achte darauf, dass das Holz aus der Region stammt, um lange Lieferwege zu vermeiden.
Beim Verbrennen von Holz entsteht neben CO2 auch Feinstaub. Tatsächlich stammt circa ein Fünftel der Feinstaubemissionen aus Holzheizungen, vor allem aus Kaminöfen, die Scheitholz nutzen. Weitere Informationen dazu findest du in den Ratgebern „Heizen mit Holz“ des Umweltbundesamtes oder „Richtig Heizen“ des Technologie- und Förderzentrums Bayern.
Gibt es Förderungen, wenn ich gerne mit Holz heizen möchte?
Auch hier gibt es Unterstützung im Rahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG). Biomasseheizungen, z.B. Holzheizungen, werden mit 10 % gefördert. Besonders emissionsarme Anlagen erhalten einen Bonus von 5 % und wenn eine noch betriebsfähige Öl-, Gas-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung ausgetauscht wird, gibt es weitere 10 % Förderbonus.
Speziell für Pellet- und Hackschnitzelheizungen existiert das bayerisches Förderprogramm „BioKlima“, bei dem aufgrund hoher Nachfrage allerdings derzeit ein Antragsstopp besteht.