Genutzt werden kann Erdwärme aus wenigen Metern Tiefe im Großteil Bayerns, wie die vom GeoZentrum Nordbayern erstellte Potenzialkarte zeigt. Ein häufiges Argument gegen die oberflächennahe Geothermie ist der hohe Platzbedarf klassischer Kollektoren. Doch mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Alternativen für unterschiedliche Anwendungsfälle und Gegebenheiten vor Ort. Das Testfeld soll zeigen, wie sich diese Systeme in der Praxis bei Einbau und Betrieb bewähren. Vergangenes Jahr wurde mit einem vertikalen Kollektor das erste System verbaut, mehr dazu im Artikel hier. Mittlerweile sind weitere Systeme im Boden.
Ringgrabenkollektor als Weiterentwicklung
Klassische Erdwärmekollektoren werden in großen Schleifen vertikal in einigen Metern Tiefe verlegt. Um den Platzbedarf zu verringern, wurden sogenannte Ringgrabenkollektoren entwickelt. Hier werden die Kollektoren in engeren Schleifen bzw. Ringen verlegt. So kann das System vielseitig eingesetzt werden und etwa entlang von Grundstücksgrenzen verlegt werden. Der ausgehobene Graben wird nach dem Verlegen der Kollektoren wieder mit dem ursprünglichen Material verfüllt, spezielles Bettungsmaterial wird nicht benötigt.
Kollektor in 8er-Form
Eine weitere platzsparende Ausführung sind Kollektorstränge mit Schlaufen in 8er-Form. Für den Einbau ist nur der Aushub schmaler Gräben nötig, der mit geringem Aufwand durchgeführt werden kann. Je nach Bodenbeschaffenheit, können die Abstände zwischen den Schlaufen verändert werden. Um eine gute Verbindung zum Erdreich zu gewährleisten, wird der Kollektor zunächst mit Sand bedeckt, bevor der Rest des Grabens mit dem zuvor ausgehobenen Bodenmaterial wieder geschlossen wird.
Einbau weiterer Kollektoren geplant
Noch nicht verlegt, aber bereits von den Mitarbeitenden des Projektteams zusammengebaut, ist ein Erdwärmeabsorber-System, das aufrecht in einen Graben gestellt wird. Wenn die Temperaturen wieder milder werden, können weitere Einbauten durchgeführt werden.
Das Projekt „Potenzialanalyse für oberflächennaheste Geothermie“ wurde gefördert mit Mitteln der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung.
