Die Gemeinde Ruhpolding stellt diesen Bus allen Bürgerinnen und Bürgern zu Verfügung und betreibt diesen zusammen mit der Firma MIKAR. MIKAR ist ein Dienstleister für Carsharing und auch speziell für Kommunen im ländlichen Raum aktiv. So kann ein Konzept erstellt, Fahrzeuge zur Verfügung gestellt und das Handling für Carsharing-Anbieter übernommen werden. Dies erleichtert den Einstieg für viele Kommunen, die sich neu mit dem Thema auseinandersetzten. Der Service bietet zwei Varianten: bei Variante 1 kümmert sich MIKAR um den fortlaufenden Betrieb des Fahrzeuges inklusive der Kosten, die Nutzung ist auf vier Jahre ausgelegt. Danach gibt die Kommune das Fahrzeug an MIKAR zurück. Bei Variante 2 übernimmt die Kommune den fortlaufenden Betrieb des Fahrzeuges und es bleibt dauerhaft im Eigentum der Gemeinde.
Nach Anlaufschwierigkeiten inzwischen gut angenommen
In Ruhpolding wird das Angebot sehr gut angenommen. Bis zu zwei Monate im Voraus ist das Fahrzeug reserviert. Die Anmeldung erfolgt über eine App, mit der man das freie Fahrzeug buchen und direkt losfahren kann. Der Start im vergangenen Winter war noch etwas holprig. Die Fehler sieht der Projektleiter der Gemeinde Ruhpolding, Christian Hartenstein, im Nachhinein vor allem in der Kommunikation. „Wir haben das Tourismusfahrzeug, das wir auch den Vereinen kostenlos zur Verfügung gestellt hatten, durch den Opel ersetzt. Da kam erstmal Unmut bei den Vereinen auf und eine Ablehnung gegen das Projekt“, so Hartenstein, „doch die Vorteile des Fahrzeugs überwiegen mittlerweile im Meinungsbild der Gemeinde.“
Vor allem Mundpropaganda habe das Projekt in der Bevölkerung vorangetrieben und so beliebt gemacht. „Ich würde jeder Gemeinde zu einer Zusammenarbeit mit einem Carsharing-Dienstleister und zur Anschaffung eines Gemeindebusses raten“, betont der Projektleiter abschließend, „die Nachfrage ist groß, wenn die Bürgerinnen und Bürger die Vorteile des Carsharings sehen.“ Der Vertrag für das Fahrzeug mit MIKAR ist erst einmal auf vier Jahre begrenzt. Die Gemeinde würde gerne noch ein voll-elektrisches Fahrzeug anbieten, kann dies auf Grund fehlender Ladeinfrastruktur momentan aber noch nicht realisieren. Bis dahin leistet der Kleinbus gute (Fahr-)Dienste für die Ruhpoldinger.
Weitere Informationen stellt die Gemeinde Ruhpolding zur Verfügung.