Es ist eine große Gemeinschaftsleistung vieler Partner – und so steht es auch in großen Lettern auf dem Moorkarton. „Gemeinsam Moor erreichen“ – unter diesem Motto bekommen Kunden die preisgekrönten Pflanzenkartons deutschlandweit in Märkten der Handelskette Obi. Das Besondere daran: Die Faltschachteln bestehen zu zehn Prozent aus moorbodenschonend angebautem Rohglanzgras aus dem Donaumoos, das bei hohen Grundwasserständen wächst und damit zum Erhalt von Mooren beiträgt. Ein Ansatz, der perfekt zu den Zielen der Staatsregierung passt. „Herzlichen Glückwunsch an die Firma Leipa und alle Projektpartner zu dieser großartigen Auszeichnung“, erklärt die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Der Preis für den Moor-Karton zeige eindrucksvoll, „welches Potenzial in der Verbindung von Klimaschutz, landwirtschaftlicher Nutzung und innovativer Wertschöpfung steckt“.
Gemeinsam für den Moorschutz: Partnerschaftliche Entwicklung des Moor-Kartons
Entstanden ist der Karton im Zuge des vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus geförderten Projekts „Produkte aus Moorfasern“, das der Donaumoos-Zweckverband gemeinsam mit Partnern aus der Industrie in den vergangenen eineinhalb Jahren umgesetzt hat. Ziel der Forschung war der Aufbau von Wertschöpfungsketten, die eine Kombination aus Moorschutz, Klimaschutz und Landwirtschaft ermöglichen. Neben dem Schrobenhausener Werk der Firma Leipa war zunächst das Unternehmen Fibers365 aus Baden-Württemberg als Technologiepartner beteiligt. Mit seiner patentierten Steam-Fiber-Aufschlusstechnologie produzierte es im Laufe des Projekts aus dem Rohrglanzgras größere Mengen an Moorfasern. Diese wiederum gingen unter anderem an Leipa, wo der Moorkarton entstand, und in der Folge an die Firma Leopold, die daraus die fertigen Faltkartons herstellte – und schließlich in die Märkte von Obi. Die Handelskette ist ebenso wie der Papier- und Verpackungsproduzent Leipa in der „Allianz der Pioniere“ engagiert. Ziel des von der Initiative toMOORow ins Leben gerufenen Zusammenschlusses starker Wirtschaftspartner ist es, neue Wertschöpfungsketten für Produkte aus Paludikulturen aufzubauen.
Zukunft nachhaltiger Wertschöpfung: Initiative für Paludikultur-Produkte
„Dass aus einem Forschungsansatz nun ein praxistaugliches Produkt geworden ist, ist ein großer Erfolg für alle Beteiligten – vom Donaumoos-Zweckverband über die Wissenschaft bis zur Firma Leipa, die bereit war, Neuland zu betreten“, lobt Ministerin Kaniber das Miteinander. „Der Moor-Karton ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nassen, klimaschonenden Nutzung unserer Moorbodenflächen. Noch steht er am Anfang, aber der heutige Preis zeigt: Dieser Weg verdient Anerkennung – und er weist in die richtige Richtung.“
Der Moor-Karton erhält den Deutschen Verpackungspreis
Das sieht auch die Jury des Deutschen Verpackungspreises so, die den Moorkarton als eines von insgesamt 37 Produkten auszeichnet. Der Deutsche Verpackungspreis steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Forschung und wird vom Deutschen Verpackungsinstitut organisiert. Die Verleihung findet am 23. September auf der Messe „Fachpack“ in Nürnberg statt.