Was genau ist denn so ein Sanierungsfahrplan?
Ein individueller Sanierungsfahrplan (oder iSFP) zeigt, wie du finanziell und energetisch sinnvoll sanieren kannst. Mögliche Maßnahmen sind dabei speziell auf dein Haus, deine Wünsche und Möglichkeiten zugeschnitten. Die Kosten für den Sanierungsfahrplan können vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit bis zu 80 % bzw. maximal 1.300 € gefördert werden. Und, wenn du einen Sanierungsfahrplan hast, bekommst du für bestimmte Maßnahmen einen Förderbonus, wenn du diese tatsächlich umsetzt.
Wie läuft die Erstellung des Sanierungsfahrplans ab?
Zunächst sieht sich ein Energieeffizienz-Experte den Ist-Zustand des Gebäudes an. Dabei werden unterschiedliche Bereiche betrachtet, wie der Zustand der Dämmung von Wänden und Dach oder welcher Heizungstyp verbaut ist. Die Energieeffizienz für jeden Bereich wird dann auf einer Skala bewertet.
Anschließend wird der Weg hin zu einem effizienten Gebäude erarbeitet. Für unterschiedliche Einzelmaßnahmen beschreibt der Fahrplan, welches Einsparpotenzial vorliegt, welche Investitionen nötig sind und welche Fördermittel es zurzeit dafür gibt.
Der optimale Zielzustand wird dann nochmal mit der Energieeffizienz-Skala bewertet, sodass du auf einen Blick siehst, was möglich ist.
Zusätzlich zum Fahrplan erhältst du ein zweites Dokument, die sogenannte Umsetzungshilfe. Darin sind die einzelnen Sanierungsschritte nochmal detaillierter dargestellt. Zum Beispiel ist angegeben, wie dick ein Dämmstoff sein sollte, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Mit den Daten aus der Umsetzungshilfe kannst du dann Angebote bei den entsprechenden Handwerksbetrieben einholen.
Nochmal kurz zum Verständnis: Was ist der Unterschied zwischen einem Energieeffizienz-Experten und einem Energieberater?
An sich ist ein Energieeffizienz-Experte einfach ein Energieberater, der vom BAFA zugelassen ist. Du findest den passenden Experten am besten auf dieser Webseite.
OK, aber warum macht ein Sanierungsfahrplan überhaupt Sinn?
Sanierungsmaßnahmen sind langfristige Entscheidungen und natürlich auch mit Kosten verbunden. Es ist sinnvoll, bestimmte Maßnahmen vor anderen durchzuführen. Ein Beispiel: stell dir vor, du tauschst erst deine Heizung aus und dämmst dann dein Gebäude – die Heizung wäre für einen höheren Energieverbrauch geplant. Wenn du erst dämmst, kannst du deinen Energiebedarf zunächst senken und die Heizung anschließend für diesen Bedarf dimensionieren. Damit sparst du dir Kosten und du kannst vielleicht eine Heizungsart einbauen, die für ein unsaniertes Gebäude gar nicht möglich wäre, etwa eine Wärmepumpe.
Wo bekomme ich mehr Informationen zum Sanierungsfahrplan?
Weitere Informationen bietet zum Beispiel die Verbraucherzentrale oder das Gebäudeforum Klimaneutral des Bundeswirtschaftsministeriums.
Wie eine Sanierung mit Fahrplan in der Praxis aussieht, haben wir gestern im Interview mit Christiane Wolf erfahren.