In den letzten Jahren wurden viele zuvor begradigte Fließgewässer wie Flüsse oder Dorfbäche renaturiert. Oft mit dem Ziel, die Gewässerqualität zu verbessern. Renaturierung oder Revitalisierung bedeutet, dass Fließgewässer aufgeweitet und naturnah gestaltet werden. Dadurch wird dem Gewässer mehr Platz gegeben und die Fließgeschwindigkeit reduziert. Eingeengte Dorfbäche können auch angehoben oder Strukturelemente wie große Steine eingebaut werden. Typischerweise wird die Uferfläche erweitert und bepflanzt. Hier findet übertretendes Wasser im Fall von Starkregen mehr Platz und kann versickern. So werden anliegende Gebäude besser vor Hochwasser geschützt. Voraussetzung ist, dass im Dorf genug Platz für die Renaturierung des Bachs ist. Gerade in eng bebauten Ortschaften kann dies eine Herausforderung sein.
Bäche und Teiche können revitalisiert werden
Weitere Voraussetzung für die Aufweitung ist, dass ein Mindestabfluss
an Wasser gewährleistet werden muss. So wird sichergestellt, dass sich Wasser
nicht aufstaut. Außerdem müssen Fische und wirbellose Tiere ungehindert
im Gewässer wandern können sowie weitere naturschutzrechtliche Vorgaben
beachtet werden.
Meist werden sogenannte Gewässer Dritter Ordnung, also Bäche und andere kleine Gewässer revitalisiert. Es ist aber auch möglich, stehende Gewässer wie Dorf- und Fischteiche so zu gestalten, dass sie zum Hochwasserschutz beitragen. Durch steuerbare Einstaueinrichtungen oder naturnahe Uferbepflanzung können Teiche als Rückhaltebereich dienen und Platz für die Versickerung von Niederschlagswasser bieten.
Weitere Informationen zu Maßnahmen, die Wasser in
Siedlungen zurückhalten und speichern können, liefert in den nächsten Wochen
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