Auf versiegelten Flächen fließt Wasser ab und gelangt größtenteils in die Kanalisation. Um mehr Grundwasser zu speichern und Siedlungen vor Überschwemmungen zu schützen, ist es deshalb besser, mehr unversiegelte Flächen zu haben oder wasserdurchlässige Bodenbeläge zu verwenden. Bei diesen Oberflächenbefestigungen kann Niederschlagswasser in größerem Umfang direkt versickern - je nach Ausführung bis zu 100 Prozent.
Wasserdurchlässige Beläge statt komplette Versiegelung
Vor allem für Terrassenflächen, Geh- und Radwege oder Zufahrten bieten sich wasserdurchlässige Beläge an. Diese können mit oder ohne Vegetationsanteil gestaltet werden. Typische Bodenbeläge mit Vegetationsanteil sind Schotterrasen oder Rasengittersteine. Daneben können auch Pflaster mit Poren oder breiteren Fugen verlegt werden. Kies- oder Splittdecken sind eine weitere Möglichkeit, die Versickerung von Wasser zu ermöglichen.
Entsiegelung und Bepflanzung mit weiteren Vorteilen
Wo es möglich ist, können Flächen vollständig entsiegelt und zusätzlich bepflanzt werden. Pflanzen können eine kühlende Wirkung auf das Kleinklima haben: ein Teil der Niederschläge wird von den Blättern der Pflanzen abgefangen, Wasser kann dort verdunsten und so die Umgebung kühlen. Außerdem kann Wasser auf bepflanzten Flächen oft besser versickern und gespeichert werden, da der Boden bei dichter Bepflanzung durchwurzelt wird und dadurch locker bleibt. Ganzjährige Bodenbedeckung - durch Pflanzen oder Mulch - vermindert zudem die Verdunstung von Wasser aus dem Boden.
Die Wahl, ob vollständige Entsiegelung oder Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen, hängt also von der Nutzung der Fläche ab. In jedem Fall wird der Wasserhaushalt positiv beeinflusst und Siedlungsbereiche hin zu "Schwammdörfern" entwickelt.
Weitere Informationen zu Maßnahmen, die Wasser in Siedlungen zurückhalten und speichern können, liefert in den nächsten Wochen unsere Kampagne zum Thema "Schwammdorf".