Bei der Zwischenevaluierung der ILE im vergangenen Jahr haben die Mitgliedskommunen diskutiert, wo sie derzeit stehen und welche Schwerpunkte zukünftig bearbeitet werden sollen. „Das Themenfeld Energie fanden alle Bürgermeister besonders wichtig“, erinnert sich Tanja Weinberger, Umsetzungsbegleitung der ILE. Kurz danach rief die Regierung der Oberpfalz dazu auf, Bewerbungen für eine weitere Runde des EnergieCoachings einzusenden. Bei diesem Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie erhalten Kommunen bereits seit 2012 bis zu zehn kostenlose Beratungstage, die für Fragen rund um Energieeffizienz und Energieversorgung eingesetzt werden können.
Coaching im Verbund
Die ILE Schwarzach-Regen hat sich gezielt als Verbund auf das Beratungsangebot beworben: „Das EnergieCoaching ist für uns ein guter Anfang, um als ILE in das Thema einzusteigen.“ Die zehn ILE-Kommunen sind alle bereits auf die ein oder andere Weise im Energiebereich aktiv – es gibt ein Fernwärmenetz, einige Kommunen stellen die Straßenbeleuchtung auf LED um. „Doch als ILE haben wir bisher keine gemeinsamen Energie-Projekte umgesetzt“, so Weinberger. Dabei haben die Mitgliedskommunen seit der Gründung 2015 in anderen Themenfeldern Erfahrungen mit der interkommunalen Arbeit gesammelt. Unterstützt werden sie dabei vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz. „Durch die Teilnahme am EnergieCoaching wollen wir testen und zeigen, was im Energiebereich als ILE-Verbund möglich ist“, erklärt Weinberger, „an den Beratungstagen können sich die Kommunalvertreter zu ihren Erfahrungen austauschen.“
Bei der Auftaktveranstaltung im Oktober 2022 wurden die Ist-Situation und Bedarfe der Kommunen beleuchtet. Im Februar 2023 fand ein erster thematischer Beratungstag zum Thema Wärmenetze statt, bei dem Energieberater der Arbeitsgemeinschaft etz Nordoberpfalz und der Energieagentur Regensburg Vorteile von Wärmenetzen aufzeigten und den Ablauf von Planung, Förderung und Bau erklärten. „Wir haben außerdem erarbeitet, wo jede Kommune steht“, sagt Weinberger, „wer bereits konkrete Nahwärme-Projekte hat und wo Unterstützungsbedarf besteht.“ Für die kommenden Beratungstermine wird versucht, die Inhalte so zu bündeln, dass die einzelnen Kommunen möglichst viel für sich mitnehmen können. „Natürlich sind 10 Tage für unsere 10 Kommunen zu wenig, um bei allen Punkten ins Detail zu gehen“, räumt Weinberger ein. Es gehe vielmehr darum, den Einstieg für die Kommunen zu erleichtern.
Mehrwert mit geringem Aufwand
Der Bewerbungsprozess für das EnergieCoaching ist überschaubar. Auf nur vier Seiten wird abgefragt, welcher Beratungsumfang gewünscht ist und wie sich die Gemeinden bisher im Energiebereich engagieren. „Ich habe dazu die Interessenslage bei jeder unserer Kommunen eingeholt und dann für die Gesamtbewerbung zusammengefasst“, erzählt Weinberger.
Bis Herbst 2023 läuft das EnergieCoaching in der ILE Schwarzach-Regen. Neben dem großen Baustein der Wärmenetze wollen sich die Kommunen mit Photovoltaik-Anlagen beschäftigen. „Jetzt schauen wir erst mal, wie viele Beratungstage wir für die Wärmenetze benötigen. In jedem Fall erhalten wir als ILE wichtige Impulse, um die Energiewende auf kommunaler Ebene steuern zu können“, freut sich Weinberger.