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Kommt es durch den Klimawandel zu mehr Starkniederschlägen?

Regen
Starkniederschläge werden durch den Klimawandel häufiger und intensiver
© Pixabay
Sind Flächen stark versiegelt, kommt es in Folge von Starkniederschlägen häufig zu Überschwemmungen

Dafür gibt es vor allem drei Gründe.

Erstens kann die Luft durch höhere Temperaturen mehr Wasser aufnehmen. Bereits heute enthält die Luft deshalb drei bis fünf Prozent mehr Wasser als noch vor einigen Jahrzehnten. Gleichzeitig sorgt die Erwärmung für eine stärkere Verdunstung und damit mehr Wasserdampf in der Atmosphäre. Hier liegt die Steigerung bei rund 10 % in den letzten 10 Jahren.

Ein weiterer Faktor sind konvektive Prozesse: viele Starkregenereignisse stammen aus Wolken und Strömungszellen, in denen starke Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede herrschen. Dadurch wird feuchte Luft schnell nach oben gezogen, kühlt ab und kondensiert. In der Folge fällt Starkregen auf einer geringen Fläche. Auch diese Prozesse nehmen durch höhere Lufttemperaturen zu.

Zuletzt schwächt sich der sogenannte Jetstream ab, der von den Temperaturunterschieden zwischen den Tropen und Polargebieten angetrieben wird. Dieser transportiert die meisten Hoch- und Tiefdruckgebiete über Europa, allerdings mittlerweile mit einer geringeren Geschwindigkeit. Wenn nun ein Tiefdruckgebiet langsam über eine Region zieht, kommt es dort lokal zu anhaltenden Niederschlägen.

Klar ist also, wenn der Klimawandel weiter fortschreitet und sich die Temperaturen weiter erhöhen, dann werden wir lernen müssen, mit häufigeren Extremwetterereignissen zu leben. Dabei ist Vorsorge besser als Nachsorge. Wichtig ist es zu wissen, wo Starkniederschläge Hochwasser und Überschwemmungen auslösen können. Dies hängt von Faktoren wie der Geländestruktur oder dem Versiegelungsgrad ab. Eine einfache Methode, solche Starkregenkarten zu erstellen, wurde für die Kommunen im Landkreis Amberg-Sulzbach umgesetzt. Wie genau, beschreibt der Artikel zum Projekt.

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