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In Kitzinger Schulen wird auch bei der Wärmeversorgung an die Zukunft gedacht

Energetische Sanierung kommunaler Gebäude

Luftbild eines Schulgebäudes im Landkreis Kitzingen
Im Landkreis Kitzingen werden die Schulgebäude energetisch auf den neuesten Stand gebracht
© Pressebereich/ Öffentlichkeitsarbeit Landratsamt Kitzingen
Außenansicht Schulgebäude im Landkreis Kitzingen Hackschnitzelanlage im Schulzentrum Kitzingen Hackschnitzel werden in ein Lager gefüllt

Der Landkreis Kitzingen liegt im Maindreieck und ist vom Weinbau geprägt. Mit dem Steigerwald auf einem Teil des Kreisgebiets findet sich dort außerdem ein besonderer Naturraum, der durchaus eine Rolle für die Wärmeversorgung in der Region spielen kann: Holzhackschnitzel, die für die Beheizung der weiterführenden Schulen im Landkreis verwendet werden, stammen nämlich aus der regionalen Forstwirtschaft.

Zukunftsweisende Entscheidungen

In den vergangenen 22 Jahren wurden im Landkreis Kitzingen rund 67 Mio. Euro in den Schulbau investiert. Nahezu alle Schulen wurden seitdem neu gebaut oder generalsaniert – immer mit energetischen Maßnahmen im Blick. So sagt Landrätin Tamara Bischof: „Unsere Schulen sind alle sehr gut ausgestattet und auf einem baulich guten bis sehr guten Stand – auch was den Energieverbrauch betrifft. Wir haben hier schon vor über 20 Jahren wichtige Weichen gestellt und können heute froh über unsere zukunftsweisenden Entscheidungen sein.“

Das Schulzentrum Kitzingen mit einem Gymnasium, einer FOS/BOS, einer Berufsschule und einer Sporthalle wird über eine zentrale Hackschnitzelheizung versorgt. Zwei Hackschnitzelkessel decken die Grundlast fast komplett ab, nur im Notfall oder bei Spitzenlastzeiten springt ein Ölkessel ein. Doch in den vergangenen sieben Jahren musste nur an vier Tagen auf den Ölkessel zurückgegriffen werden, als technische Überprüfungen stattfanden. Neben dem Schulzentrum nutzen auch zwei weitere Schulen jeweils eine eigene Hackschnitzelheizung. Und auch für die letzte weiterführende Schule, die noch kein Holz als Energieträger nutzt, wird aktuell eine mobile Hackschnitzelanlage beschafft.

Energetische Sanierung selbstverständlich

Neben der Umstellung der Wärmeerzeugung auf Holzhackschnitzel wurden an den Schulen weitere energetische Maßnahmen durchgeführt. Insbesondere wurden Fassaden und Dächer gedämmt sowie Fenster ausgetauscht. Landrätin Tamara Bischof erklärte dazu bei ihrer Rede zur Einweihung des Gymnasiums Marktbreit nach der Generalsanierung 2013: „Es ist selbstverständlich, dass wir die Schule auch energetisch saniert haben, außerdem sorgt eine Hackschnitzelheizung bereits seit einem Jahr für die nötige Wärme. So verbessern wir unsere Energie-Bilanz nachhaltig und leisten einen großen Beitrag zur CO2-Reduzierung.“

Zuletzt wurde im Jahr 2022 der Neubau einer offenen Ganztagesschule an der Realschule Dettelbach errichtet. Der ökologische Holzständerbau inklusive Flachdachbegrünung wird mit einer Wärmepumpe beheizt – der Strom stammt von der eigenen PV-Anlage. Auch viele der anderen Schulgebäude haben PV-Dachanlagen zur Stromerzeugung, die teilweise vermietet, teilweise vom Landkreis selbst betrieben werden.

Langfristige Vorteile

Das Beispiel aus dem Landkreis Kitzingen zeigt, wie die kommunale Wärmewende gelingen kann. Dabei sollten nicht nur die anfänglichen Investitionskosten gesehen werden, denn die Sanierung öffentlicher Gebäude und die Nutzung erneuerbarer Energieträger bringen langfristige Vorteile. Wärmekosten können gesenkt und stabiler gehalten werden, vor allem wenn auf regionale Energieträger gesetzt wird. Dadurch wird auch die Wertschöpfung in der Region gestärkt und zuletzt dienen kommunale Sanierungen als gutes Beispiel für Bürgerinnen und Bürger.


Mehr zu unserer Kampagne "WärmeChancen" und weitere  spannende Projekte zu Sanierung, Heizungstausch und Wärmenetzen finden Sie in der Kampagnenübersicht.

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