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Mobile Alternativen zum eigenen Auto im Landkreis Landsberg am Lech

Initiative mobi-LL

Grafische Darstellung der Mobilitätsinitiative mobi-ll
Bürgerinnen und Bürger westlich vom Ammersee initiieren klimaverträgliche und soziale Mobilitätsangebote
© mobi-LL
Schild zeigt Weg zur nächsten Mitfahrbank

 „Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelangt man nur mit großem Zeitaufwand vom Ammersee-Westufer zu unserer Kreisstadt Landsberg“, erklärt Gabriele Übler, Mitbegründerin der Initiative mobi-LL und Mitglied im Umweltausschuss des Markts Dießen. Die vorhandenen Anruf-Sammel-Taxis, welche als ÖPNV-Unterstützung eingesetzt werden, seien nicht ausreichend, um die öffentlichen Anbindungen entsprechend zu ergänzen. „Außerdem sind wir nicht nur geplagt von Durchgangsverkehr“, so Übler, „Anwohner pendeln ein und aus, in den Ferien und am Wochenende kommen viele Ausflügler und Urlauber.“

Auf’s Auto verzichten – dank unterschiedlicher Ansätze

 „Wir haben den Anspruch, dass man in unserer Region auf Autos verzichten kann, dass die Menschen sicher mit dem Fahrrad fahren können und, dass der ÖPNV besser entwickelt wird“, fasst Übler zusammen. Im Oktober 2017 startete mobi-LL auf der Veranstaltung “HEIMAT IM WANDEL” der Initiative Transition Region Ammersee. Seitdem gibt es die Plattform www.mobi-ll.de, auf der Alternativen zum eigenen Auto im Landkreis Landsberg am Lech vorgestellt werden. Neben klassischen Mobilitätslösungen wie Carsharing und Mitfahrbänke, werden auch innovative Ansätze wie Coworking, Mobilitäts-App oder mögliche Angebote für Seniorinnen und Senioren behandelt und zentral erklärt.

Um Menschen vor Ort anzusprechen, wurden außerdem bereits mehrere Workshops und Mobilitätsforen organisiert. „mobi-LL funktioniert nur dank vieler engagierter Mitglieder“, erklärt Sabine Pittroff, die ebenfalls Teil der Initiative ist, „eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist, dass ganz vielfältige Mobilitätsformen gemeinsam behandelt werden.“  Hierzu sei die Homepage besonders hilfreich. Die einzelnen Mitglieder der Initiative betreuen unterschiedliche Bereiche ehrenamtlich. Pittroff trieb das Projekt der Mitfahrbänke und die Entwicklung einer Mobilitäts-App voran.

Erfolgreiches Carsharing

„Sehr erfolgreich ist das Projekt Carsharing“, freut sich Übler. Mittlerweile gibt es in allen drei Kommunen am Ammersee-Westufer Carsharing-Vereine mit insgesamt acht Fahrzeugen samt Quernutzungsverträgen. Das heißt, wer Mitglied in einem Carsharing-Verein ist, kann die Fahrzeuge eines anderen Vereins ebenfalls nutzen. „Wir haben an die 250 Fahrerinnen und Fahrer in unserer Region“, berichtet Jo-Ann Meding, Schatzmeisterin des Carsharing-Vereins in Schondorf. Unterstützt durch die Gesellschaft für Wirtschaft und Tourismus Starnberg sollen demnächst Hotels, Ferienhäuser und andere touristische Einrichtungen angeschrieben werden, mit dem Vorschlag, Mitglied im Carsharing-Verein Dießen zu werden. Gäste sollen damit die Möglichkeit bekommen, die Autos zu leihen: „Wir wollen zeigen, dass Touristen mit dem Zug anreisen, und trotzdem vor Ort mobil sein können.“

Daneben ist der Radverkehr ein großes Thema: „Das Rad ist eine wichtige Alternative zum Auto.“ Die größten Hürden für die Errichtung von Radwegen und Sicherheitsstreifen sind jedoch rechtliche Regularien: „Leider ist die Umsetzung nicht überall möglich, aber wir arbeiten daran.“

Das Positive nicht vergessen

Inzwischen versucht eine weitere Initiative, die mobi-STA, die erarbeiteten Konzepte über die Grenzen des Landkreises Landsberg am Lech hinaus auf die Ostseite des Ammersees und in die angrenzenden Landkreise Starnberg und Weilheim zu erweitern.

Als Tipp für andere Akteurinnen und Akteure gibt Pittroff mit: „Wichtig ist es, überhaupt erstmal anzufangen und natürlich zusammenzuarbeiten. Währenddessen heißt es: durchhalten, auch mal pausieren und durchatmen, weitermachen und dranbleiben. Um motiviert zu bleiben, darf man das Positive nicht vergessen.“


> Im Rahmen unserer Kampagne "Unterwegs - Vernetzte Mobilität im ländlichen Raum" stellen wir vielfältige Ansätze für klimafreundliche Mobilität auf dem Land vor <

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