Der größte Teil des derzeit ausgestoßenen Kohlenstoffs wird durch unsere Meere aufgenommen, die damit unsere größte Kohlenstoffsenke sind. Das Problem dabei: je mehr CO2 die Meere aufnehmen, desto stärker sinkt der pH-Wert – die Meere versauern. Darunter leiden Meereslebewesen wie Korallen, sodass ganze Ökosysteme und Nahrungsketten gestört werden. Außerdem ist die Aufnahmefähigkeit der Ozeane für CO2 limitiert.
Im Boden steckt CO2
Eine weitere wichtige Kohlenstoffsenke, die vielen in den Sinn kommt, sind Wälder. In lebenden und abgestorbenen Bäumen lagert sich Kohlenstoff ein, sodass auch Produkte aus Holz Kohlenstoffspeicher sind – also etwa Gebäude in Holzbauweise. Daneben speichert der Waldboden CO2.
Betrachtet man nur das Speichervermögen verschiedener Bodenarten hat eine oft unterschätzte Kohlenstoffsenke die Nase vorne: Dauergrünland kann im Durchschnitt 181 Tonnen organischen Kohlenstoff je Hektar speichern und damit mehr als Wald- oder Ackerboden. Die Speicherung erfolgt in Form von Humus, der je nach Standort bis zu 8% des Grünlandbodens ausmacht.
Grünland als Kohlenstoffsenke erhalten
Doch um das Speicherpotenzial von Dauergrünland zu erhalten, muss es entsprechend genutzt und nicht zu Ackerland umgewandelt werden. Beim Umbruch entweichen nämlich große Mengen CO2 durch den Abbau von Humusmasse. Eine sinnvolle landwirtschaftliche Nutzung kann zum Beispiel Beweidung sein. Statt Flächen zum Anbau von Futtermitteln zu nutzen, können Rinder, Pferde oder Schafe Gras direkt verwerten. Wie Kühe damit zu Klimaschützern werden können, zeigt ein Projekt im Allgäu.
Ohne Kohlenstoffsenken wäre die CO2-Konzentration in der Atmosphäre schon heute deutlich höher – und der Temperaturanstieg wohl bereits über das angepeilte Limit von 2°C hinaus. Deshalb ist der Erhalt und Wiederaufbau von entsprechenden Ökosystemen – Wälder, Moore oder eben Dauergrünland – ein entscheidender Bestandteil für erfolgreichen Klimaschutz.
Literaturtipp
Einen ersten guten Überblick zum Thema Moorschutz bietet das Faktenblatt "Moorschutz ist Klimaschutz" von UBA und DEHSt.