Bereits 2012 ließ die Gemeinde ein Energie- und Klimaschutzkonzept erstellen. Nun sollte aber kein weiteres Konzept entstehen, sondern notwendige Maßnahmen umgesetzt werden. Deshalb fiel die Wahl auf die Gründung eines Bürgerklimarats. „Bürgerklimaräte gibt es auch schon andernorts“, erzählt Elisabeth Winklmaier-Wenzl, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde, „der in Buch am Erlbach hat nur Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde als Mitglieder.“ Vom Landwirt über einen Förster bis hin zu Angestellten in der freien Wirtschaft – der Hintergrund der Mitglieder ist vielfältig. Was sie eint, ist der Wunsch, sich für ein klimaneutrales Buch am Erlbach zu engagieren. Dass der Klimaschutz ein wichtiges Thema für die Bürgerinnen und Bürger dort ist, zeigten auch die Ergebnisse der Online-Befragung LE.NA, welche in Kooperation mit der Verwaltung für Ländliche Entwicklung durchgeführt wurde.
Von der Idee zur Gründung
Nach einem Gemeinderatsbeschluss zu den Zielen des Bürgerklimarats konnten sich Bürgerinnen und Bürger für eine Mitgliedschaft bewerben. Im Vordergrund soll stehen, auf dem vorhandenen Energie- und Klimaschutzkonzept aufzubauen, den Handlungsbedarf in der Gemeinde zu identifizieren und schließlich konkrete Maßnahmen zu initiieren. Zwölf Mitglieder sollte der Bürgerklimarat haben: „Am Ende gingen 22 Bewerbungen ein, sodass wir losen mussten.“ Das Interesse in der knapp 4.100-Seelen-Gemeinde war damit überraschend groß.
Nachdem die Mitglieder feststanden, kam es zum ersten Treffen des neuen Bürgerklimarats. Mit dabei waren auch Prof. Dr. Michael Suda von der Technischen Universität München und Dr. Thomas Kerscher vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, der durch die Veranstaltung geführt hat. „Hier konnten sich die Mitglieder erstmal kennenlernen“, erinnert sich Winklmaier-Wenzl, „beim zweiten Treffen wurden dann die Sprecher und Schriftführer festgelegt und die Satzung aufgestellt.“ Seitdem treffen sich die Mitglieder einmal pro Monat, um auszuarbeiten, welche Aufgaben angepackt werden sollen. Dann werden entsprechende Anträge an den Gemeinderat gestellt, der über die Umsetzung entscheidet.
Bürgerschaft mit ins Boot holen
Noch steht der Bürgerklimarat ganz am Anfang, doch Winklmaier-Wenzl ist von seinem Nutzen überzeugt: „Dies gibt uns eine Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger beim Weg zur Klimaneutralität mit ins Boot zu holen. Gemeinsam mit uns als Kommune kann die Bürgerschaft Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen und Ideen voranbringen.“ Die Arbeit der Ehrenamtlichen entlastet dabei auch die Verwaltung, der sonst oft Zeit und Kompetenzen fehlen, um Vorarbeiten für Klimaschutz-Maßnahmen durchzuführen.
„Das Miteinander mit den Bürgerinnen und Bürgern beim Klimaschutz fühlt sich gut an“, fasst Winklmaier-Wenzl abschließend zusammen, „wichtig sind gegenseitige Wertschätzung und Offenheit zwischen Kommune und Bürgerklimarat.“ Die nächsten Jahre werden zeigen, ob der Bürgerklimarat für Buch am Erlbach ein geeignetes Mittel für die Bürgerbeteiligung beim Klimaschutz ist. Das dafür nötige Engagement jedenfalls ist auf Seiten von Kommune und Bürgerschaft da.