Der größte Vorteil des ländlichen Raums für eine erfolgreiche Energiewende sind seine Flächen. Denn erneuerbare Energien benötigen mehr Platz als konventionelle Kraftwerke. Wenn der Ausbau unter Berücksichtigung der Interessen der Bevölkerung auf dem Land erfolgt, können ländliche Regionen davon sogar profitieren.
Die regionale Wertschöpfung wird gestärkt, wenn auf Öl- und Gaslieferungen aus dem Ausland verzichtet und stattdessen Energie aus der Region genutzt wird. Landwirte können so nebenbei zu Energiewirten werden, wie Norbert Ruef aus Schwaben vormacht. Oder Bürgerinnen und Bürger werden zu Miteigentümern von Wind- oder Solarparks, die genossenschaftlich betrieben werden. Wie, das zeigt das Energiedorf Mausdorf in Mittelfranken.
Kommunen, die bei der Energiewende vorangehen, haben nicht nur Vorbildfunktion. Sie können auch Einnahmen aus der Energieversorgung erzielen und für die Gemeinde nutzen. In der oberbayerischen Region Chiemgau-Rupertiwinkel haben sich dazu einige Gemeinden zu einem Regionalwerk zusammengeschlossen.
Doch wie sieht es mit der Flächenkonkurrenz aus? Auch hier gibt es Ansätze, die Flächen mehrfach nutzen und sogar aufwerten: zum Beispiel das Solarfeld Bodenkirchen in Niederbayern, in dem die Artenvielfalt gefördert wird oder durch Agri-PV, also die gleichzeitige Nutzung für Landwirtschaft und Energieerzeugung.
Es zeigt sich also, Klimaschutz braucht das Land – und der ländliche Raum und seine Menschen können dabei mitgestalten und mitgewinnen.