Flexibles Carsharing für alle
Die fünf Fahrzeuge können für private und berufliche Zwecke genutzt werden. Wer teilnehmen möchte, muss lediglich die App „MOQO“ auf sein Smartphone herunterladen, ein Konto erstellen und sein Zahlungsmittel hinterlegen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, muss der Führerschein alle sechs Monate im Meldeamt der Gemeinde validiert werden.
Die Kosten für das Carsharing sind transparent gestaltet. Der Grundtarif beträgt 2,50 Euro pro Stunde, während eine Tagespauschale von 25 Euro und eine Wochenendpauschale von 49 Euro (Freitag 18 Uhr bis Sonntag 24 Uhr) angeboten wird. Zusätzlich fallen 0,25 Euro pro gefahrenem Kilometer an.
Erfolgsbilanz und Umweltaspekt
Das Carsharing-Projekt zeigt bereits erste Erfolge. Viele Bürgerinnen und Bürger schätzen die Möglichkeit, ein Auto zu nutzen, ohne sich ein eigenes anschaffen zu müssen. Das Carsharing trägt so dazu bei, die Umwelt zu schonen und den Verkehr in der Region zu reduzieren.
Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung
Das Carsharing-Projekt ist Teil des integrierten Konzepts zur ländlichen Entwicklung im Achental, das vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern gefördert wird. In Zusammenarbeit mit dem Carsharing-Betreiber „Einfach Unterwegs“ aus Prien, konnten die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger nach alternativen Mobilitätslösungen aufgegriffen werden. Das Projekt umfasst neben konventionellen Fahrzeugen auch Elektroautos und einen 7-Sitzer-Bus, die in den beteiligten Gemeinden zur Verfügung stehen.
Das Ökomodell Achental e.V., der bereits seit 1999 nachhaltige Projekte in der Region umsetzt, hat das Carsharing als Teil seiner Strategie zur zukunftsorientierten Entwicklung der Region fest verankert. Neben Projekten in den Bereichen Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft und Energieversorgung ist das Carsharing ein wichtiger Baustein im Bereich der Mobilität.
„Eh-Do-Autos“ und die Zukunft des Carsharing
Eine besonders innovative Idee ist die Nutzung der sogenannten „Eh-Do-Autos“. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die bereits von Privatpersonen in der Region genutzt werden und über eine technische Plattform zu bestimmten Zeiten für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Die Idee wurde im Januar 2023 in einer Vorstandssitzung der Bürgermeister der Ökomodell-Gemeinden vorgestellt und fand breite Zustimmung. Christoph Bauhofer, Geschäftsführer der ILE Ökomodell Achental e.V., erklärte: „Mit der Ausgangslage der bereits erfolgten Befragungen und der Aussicht auf kompetente Ausführung und eine professionelle Betreuung, sowie die Einbindung lokaler Akteure, wurde das Vorhaben abgesegnet.“
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und privaten Akteuren soll das Carsharing nachhaltig und kosteneffizient gestaltet werden. „Der Gesamtvorstand möchte ein einheitliches, nutzerfreundliches System, das Einheimischen und Gästen zur Verfügung steht. Ziel ist es, dass die Gemeinden die Infrastruktur zur Verfügung stellen, aber keine dauerhafte, signifikante Subvention notwendig ist“, so Bauhofer weiter.
Herausforderungen und Ausblick
Eine der größten Herausforderungen besteht derzeit in der Beschaffung der nötigen technischen Ausstattung für die Fahrzeuge. Die Kosten für die Telematik, die die Nutzung der Fahrzeuge steuert, müssen noch gedeckt werden. Hier sollen Sponsoren und sogenannte „Ankermieter“, wie Firmen oder Gasthäuser, die Fahrzeuge zeitweise nutzen und damit zur Finanzierung beitragen, helfen. Für die Zukunft plant der Verein, die Kommunikation und das Marketing rund um das Carsharing-Projekt zu intensivieren. Veranstaltungen vor Ort, Werbeaktionen und Erfahrungsberichte sollen das Bewusstsein für das Projekt weiter stärken.
Langfristig könnte das stationsbasierte Carsharing durch ein „Free Floating“-Modell ersetzt werden, bei dem die Fahrzeuge flexibel an unterschiedlichen Orten in der Region abgestellt werden können.