Die Stadtmitte von Pfaffenhofen a.d. Ilm war schon immer recht verkehrsbelastet. „Auf der innerstädtischen Schulstraße ist oft mehr Verkehr als auf einer durchschnittlichen Bundesstraße,“ berichtet Alexander Schneider, Teamleiter des Mobilitätsteams der Stadtwerke Pfaffenhofen. Dieses Problem wollte die Stadt angehen und hat deshalb begonnen, in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken neue Mobilitätsangebote aufzubauen. Mittlerweile können die Bürgerinnen und Bürger über ein Sharing-System 35 Fahrzeuge und Fahrräder leihen oder mit ÖPNV-On-Demand die Stadtbusse flexibel nutzen „Wir möchten damit alle Mobilitätsbedürfnisse abdecken, den Verkehr entlasten und die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Ort verbessern“, erklärt Schneider.
Konsens für verbesserte Mobilität
„Die wichtigsten Beteiligten bei den Mobilitätsthemen sind die Politik, die Stadtverwaltung und die Stadtwerke,“ so Schneider. In Pfaffenhofen sei man sehr umtriebig in Richtung Nachhaltigkeit: „Hier gibt es wirklich einen Konsens, wo die Reise hingehen soll.“ Die Schnittstelle zwischen der Stadt und den Stadtwerken sei dabei eine der wichtigsten Komponenten im Bereich der Mobilität. „Hier findet ein reger Austausch statt,“ sagt Schneider, „die Angebote selbst liegen in der Verantwortung der Stadtwerke, Infrastruktur-Themen wie etwa Radwege sind Sache der Stadt.“
Eine entscheidende Rolle spielt die Einbindung der Bevölkerung. Als Teil des weitreichenden Mobilitätsangebots kann diese über die Online-Plattform des „Bürgermelders“ neue Ideen, Kritik und Lob einbringen. Betreut und verwaltet wird der Melder von der Stadt, die Anfragen werden dann an die richtigen Zuständigkeiten weitergeleitet. „Das ist sehr aufwändig, aber lohnt sich, da viele Bürgeranfragen transparent dargestellt und bearbeitet werden,“ denkt Schneider.
Neues Pilotprojekt „Bitte Wenden“
Seit Juni 2023 läuft das Pilotprojekt – „Bitte Wenden“, eine Mitmachaktion der Stadtwerke Pfaffenhofen. Im Rahmen dieser Aktion sollen zukünftig neue Mobilitätsstationen im gesamten Stadtgebiet gebaut und getestet werden. Diese Stationen verbinden alle Mobilitätsformen: das Sharing-Angebot, eine Stadt- bzw. Expressbusanbindung sowie Lademöglichkeiten. Das Ganze geschieht im engen Austausch mit den Bewohnern der jeweiligen Stadtteile: „Hier geht es darum, gemeinsam mit der Bevölkerung herauszufinden, was wir an unserem Angebot anpassen müssen, damit die Bürgerinnen und Bürger langfristig auf ihr eigenes Auto verzichten können.“