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Ein Rathaus-Dienstwagen als Carsharing-Auto

Carsharing in Vilsbiburg

Carsharing-Auto in Vilsbiburg mit den Initiatoren
Das dritte Dienstfahrzeug des Rathauses steht in Vilsbiburg als Carsharing-Auto zur Verfügung
© Rathaus Vilsbiburg
Carsharing-Auto in Vilsbiburg Standort des Carsharing-Autos in Vilsbiburg

Georg Straßer, Klimaschutz- und Regionalmanager der Stadt Vilsbiburg, treibt das Thema Carsharing bereits seit zehn Jahren voran: „Denn natürlich gehört Mobilität auch zum Klimaschutz.“ Das dritte Dienstfahrzeug des Rathauses wird von der Stadt nur dann selbst genutzt, wenn die anderen in Gebrauch sind und steht somit zum größten Teil der Öffentlichkeit als Carsharing-Auto zur Verfügung. Mittlerweile können sich die Vilsbiburger einen vollelektrischen BMW i3 online buchen und am Standort in Rathausnähe abholen. Für manche ersetzt das Carsharing-Auto sogar das Zweit- oder Drittauto – daher auch der Projekt-Slogan „Mein Zweitauto ist eine App“.

Trotz mehrmaligem Anbieter- und Technik-Wechsel kaum Kundenverlust

Etwas holprig lief die Suche nach einem passenden Dienstleister, der die Organisation des Carsharings übernimmt. Zweimal musste der Anbieter bereits gewechselt werden. „Das erste System, bei dem die Stadt das Auto und die Telematik gemietet hat, war langfristig zu teuer“, erklärt Straßer, „die zweite Betreiberfirma stellte vor gut einem Jahr leider ihren Betrieb vollständig ein.“  Über den Nachbarlandkreis Mühldorf am Inn stieß man schließlich auf das Projekt mümo und das dahinterstehende Betreiberunternehmen, mit dessen Telematik und Buchungsplattform nun das Vilsbiburger Carsharing-Auto läuft. Die Telematik wird genutzt, um verkehrsbezogene Fahrzeug- und Nutzerdaten zu erfassen und so Carsharing überhaupt zu ermöglichen.

„Beim ersten Anbieterwechsel haben wir einige ältere Nutzer als Kunden verloren, die beim ersten Anbieter das Fahrzeug noch mit einer RFID-Karte nutzen konnten“, so Straßer. Ansonsten liefen die Umstellungen aber reibungslos ab.

Verschiedenste Nutzergruppen

Derzeit nutzen etwa zehn bis 15 Personen das Fahrzeug regelmäßig. „Daneben gibt es einige, die mal ein Elektroauto testen wollen oder einmalige Erledigungen tätigen müssen“, sagt Straßer. Teilweise reisen Kunden bis zu 15 Kilometer an, manche davon sogar mit dem Zug, um dann auf das Carsharing-Auto umzusteigen. Andere Kunden fahren mit dem Rad zum Auto: „Wir sehen ganz unterschiedliche Möglichkeiten, wie diese letzte Meile zum und vom Carsharing zurückgelegt wird.“

Die Auswertung der Nutzerzahlen zeigt, dass das Angebot gut angenommen wird. „Langsam refinanzieren die Einnahmen aus dem Carsharing die Kosten des Fahrzeugs“, freut sich Straßer. Bei Veranstaltungen wie dem jährlichen Klimaschutztag werden das Carsharing-Auto und Elektromobilität einem breiten Publikum präsentiert und neue Kunden gewonnen: „Wir spüren nach solchen Veranstaltungen einen richtigen Nachfrage-Schub.“ Durch Presseartikel, Hinweise im Stadtmagazin und Social-Media-Beiträge wird die Bekanntheit des Angebots zusätzlich vorangetrieben. Am hilfreichsten sei es jedoch nach wie vor, wenn Nutzende das Carsharing Freunden und Bekannten direkt weiterempfehlen.

Wie geht es weiter?

„Gerne würden wir das Carsharing um ein größeres Fahrzeug für Ausflüge, Transporte und dergleichen erweitern“, so Straßer. Dafür müsse aber noch die Finanzierung geklärt werden. Ein weiterer Schritt könnte die Bereitstellung von Mikromobilität, also Roller und Fahrräder, sein. Zusätzlich zum Sharing von Fahrzeugen wurde ab Juni 2023 ein Förderprogramm für private Lastenräder initiiert.


> Im Rahmen unserer Kampagne "Unterwegs - Vernetzte Mobilität im ländlichen Raum" stellen wir vielfältige Ansätze für klimafreundliche Mobilität auf dem Land vor <

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