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Ein Bus von Bürgern für Bürger

Bürgerbus in der ILE NorA

Gruppenfoto der ehrenamtlichen Fahrer des Bürgerbusses der ILE NorA
17 ehrenamtliche Fahrer bringen die Menschen der ILE NorA mit dem Bürgerbus ans Ziel
© Alexander Heinz
8-Sitzer-Kleinbus der ILE NorA Innenansicht des 8-Sitzer-Kleinbusses der ILE NorA

Im nördlichen Landkreis Ansbach haben sich im Jahr 2004 die Gemeinden Flachslanden, Lehrberg, Oberdachstetten, Rügland und Weihenzell zur Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) NorA zusammengeschlossen, um Themen wie Tourismus, Landwirtschaft oder Energieerzeugung gemeinsam anzugehen. Im Bereich Mobilität gab es bisher zwar ÖPNV-Verbindungen, die sternförmig zwischen den ILE-Kommunen und der Kreisstadt Ansbach verkehrten, doch Fahrten zwischen den Gemeinden waren lange nur mit dem eigenen PKW möglich. „In der ILE sind zwar nur fünf Gemeinden, aber diese haben insgesamt knapp 100 Ortsteile, verteilt über eine relativ große Fläche“, erklärt Alexander Heinz, einer der Umsetzungsbegleiter der ILE NorA. Vor einigen Jahren entstand deshalb die Idee, diese Lücken mit einem Bürgerbus zu schließen.

Finanzierung über Windpark und Sponsoren

Seit Herbst 2019 fährt der Bürgerbus, der zunächst für drei Jahre geleast wurde. Das Leasing wurde dabei über den NorA-Bürgerwindpark finanziert. Anfang 2023 wurde dann ein neueres Fahrzeug erworben. Einen Teil der Kosten für den Kauf des Kleinbusses übernahm wieder der NorA-Bürgerwindpark. Der Rest wird über Sponsoren gedeckt, die den Bus als Werbefläche nutzen können. „Die Fahrten selbst werden kostenlos angeboten, es kann aber etwas gespendet werden“, sagt Heinz, „von den Spenden haben wir letztes Jahr Gutscheine zum Essengehen für die Fahrer gekauft.“

„Von Beginn an ist ein vollelektrischer 8-Sitzer im Einsatz“, so Heinz, „wochentags holen die ehrenamtlichen Fahrer die Fahrgäste nach telefonischer Anmeldung vor der Haustür ab und bringen sie zu ihren Zielen.“ Die meisten Fahrgäste sind ältere Personen, die zum Supermarkt oder zu Arztterminen gefahren werden: „Die Fahrer planen dann so, dass sie entweder bis zur Rückfahrt warten oder zwischendurch weitere, kürzere Fahrten erledigen.“ Derzeit sind 17 Fahrer aktiv, ab Juli kommt ein weiterer dazu. „Quartalsweise organisieren wir als ILE-Management den Schichtplan. Wenn sich kurzfristige Änderungen ergeben, sprechen sich die Ehrenamtlichen über einen Messengerdienst ab und es findet sich immer schnell jemand, der einspringt“, freut sich Heinz.

Mittlerweile sei zwischen den Fahrern eine richtige Gemeinschaft entstanden. Für den Frühsommer ist ein gemeinsamer Ausflug geplant, organisiert von einem der Fahrer: „Vom Alter sind die Fahrer bunt gemischt – einige sind noch berufstätig, andere bereits in Rente. Da ist es schön zu sehen, dass sich hier ganz von selbst dieser Zusammenhalt entwickelt hat.“

Bürgerbus als ILE-Leuchtturmprojekt

Es werden außerdem laufend neue Ehrenamtliche gesucht, denn der Bürgerbus wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Gerade für die älteren Fahrgäste sei der Bürgerbus eine große Erleichterung, da sie nun weniger auf Fahrdienste von Freunden oder Familie angewiesen sind. „Wir weisen aber immer wieder darauf hin, dass der Bürgerbus ein Angebot für alle Altersklassen ist“, führt Heinz aus, „wir würden uns freuen, wenn auch Familien den Bürgerbus mehr nutzen würden.“

Im Bewusstsein der Bevölkerung ist der Bürgerbus auf jeden Fall bereits angekommen, denn während einer Bürgerbefragung wurde dieser als Leuchtturmprojekt der ILE herausgehoben: „Da haben wir gesehen, die Bürgerinnen und Bürger wollen den Bürgerbus. Deshalb wird das Angebot auch weitergeführt.“

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