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Klimafreundliche Wärme- und Stromversorgung für Hofham

Mit nachwachsenden Rohstoffen zur Energiewende im ländlichen Raum

Luftaufnahme vom Bau des Heizhauses. Im Hintegrund ländliche Gegend. Rechts Dorf Hofham.
Hofhamer Heizhaus während der Bauphase am Ortsrand von Hofham
© Jakob Ruhland
Heizhaus von Hofham. Wandfarbe: weiß. Zwei Hackschnitzelheizkessel in rot im Aufbau

Der Ursprung des Hofhamer Heizhauses war 2016, als sich drei Hofhamer über die Energiewende unterhielten. Dabei war noch längst nicht klar, dass sich aus diesem Gespräch das heutige Heizhaus entwickeln würde. Doch die Antrieb, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten war groß - das langfristige Ziel der Macherinnen und Macher: eine autarke, klimaneutrale Wärmeversorgung. Um dies zu erreichen, schlossen sich 2018 schließlich 28 Genossen zur Bürger-Energie-Genossenschaft Hofham eG zusammen und errichteten ein Heizhaus in Hofham. Ende 2021 wurde das Nahwärmenetz schließlich fertiggestellt. Kurz darauf erhielten die ersten Anschlussnehmer Wärme aus regional nachwachsenden Rohstoffen.

Nachhaltige Energieversorgung – Holzvergasung und Kraft-Wärme-Kopplung im Heizhaus

Im Heizhaus wurde eine Holzvergasungsanlage mit einer Kraft-Wärme-Kopplung installiert, welche zusätzlich zur Wärme auch elektrische Energie für die Genossen bereitstellt. Um den Wärmebedarf abzudecken, wurden zwei Hackschnitzelheizkessel integriert, welche mit Hackschnitzeln aus der Region gespeist werden. Über das rund zwei Kilometer lange Nahwärmenetz werden dann die 28 Abnehmer aus Hofham mit Wärmeenergie versorgt. Jährlich werden so 80.000 bis 100.000 Liter Hiezöl eingespart. 

Das Projekt wurde im Rahmen einer einfachen Dorferneuerung umgesetzt. Fachliche und finanzielle Unterstützung erhielten die Genossen durch das Amt für Ländliche Entwicklung(ALE) Niederbayern. Für das Nahwärmenetz beliefen sich die Gesamtkosten auf ca. 400.000 Euro, wovon das ALE Niederbayern mit mehr als 200.000 Euro unterstützte.

Biomasse-Wärme: Effizient, klimafreundlich und wirtschaftlich

Dass Biomasse zur Wärmebereitstellung zukunftsfähig ist, weiß auch Dr. Thomas Kerscher, Klima- und Energieexperte am ALE Niederbayern. „Wärme aus Biomasse zeichnet sich durch besonders hohe CO2-Minderung und niedrige CO2-Minderungskosten aus“, so Kerscher. „Gerade in waldreichen ländlichen Gegenden ist eine Wärmeversorgung mit effizienten Biomasseanlagen, wie Pelletheizungen, Holzvergaserkesseln und Hackschnitzelheizungen, langfristig die wirtschaftlichste und zukunftssichere Wärmeversorgung und ersetzt alte Heizungen für fossile Brennstoffe“.

Neben dem Schutz des Klimas freuen sich die Hofhamer künftig also auch über niedrigere Energiepreise, Unabhängigkeit gegenüber Krisen sowie über die Unterstützung der regionalen Wertschöpfung.

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