Der Wettbewerb in den Niederlanden
Der Beginn der Kampagne war ein Tegelwippen-Wettbewerb zwischen Amsterdam und Rotterdam, der sich mittlerweile zu einem nationalen Wettkampf entwickelt hat. Seit 2020 haben über 10 Millionen Pflastersteine Platz für Grünflächen gemacht. Der Wettbewerb läuft von März bis Oktober, wobei Gemeinden und Privatpersonen ihre Fortschritte online mit einem Beweisfoto dokumentieren können. Die Gemeinde mit den meisten entfernten Steinen gewinnt die "Goldene Fliese", während Einzelpersonen für herausragende Projekte ausgezeichnet werden. Dieses Jahr nehmen fast 200 Gemeinden beim Tegelwippen teil. Auf dem Instagram-Kanal nktegelwippen finden Sie wirklich gelungene Projekte. Tegelwip-Trainer helfen mit Tipps beim Entfernen oder organisieren Tegeltaxis und kostenlose Anhänger, um den angefallenen Schutt zu beseitigen.
Tegelwippen inspiriert Nachbarländer
Auch das belgische Flandern ließ sich von der Tegelwippen-Begeisterung anstecken und nimmt seit 2023 am Wettbewerb teil. Ein Vorreiter in Deutschland ist die Stadt Zweibrücken (Rheinland-Pfalz), welche 2020 eine Vielzahl an Projekten zur Flächenentsiegelung im Rahmen der Aktion Stadtgrün ins Leben gerufen hat. Auf der Seite des SWR finden Sie ein anschauliches Erklärvideo.
Die deutsche Initiative: "Wir lassen die Steine hüpfen"
Inspiriert von diesem erfolgreichen Konzept startet Deutschland im März 2025 das Studienprojekt "Wir lassen die Steine hüpfen". Ziel ist ebenfalls, Flächen zu entsiegeln und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Studierende, Kommunen und Organisationen sind eingeladen, in einem kreativen Wettbewerb die meisten Pflastersteine zu entfernen und durch blühende Beete oder andere grüne Flächen zu ersetzen. Die Gewinner werden auf Grundlage der Anzahl der entfernten Steine ermittelt. Die Anmeldung ist unter folgender Mailadresse möglich: presse@hfgg.de
Hintergrund und Ziele des Wettbewerbs
Der Entsiegelungswettbewerb bekämpft die negativen Auswirkungen von Flächenversiegelung und bietet zugleich eine naturbasierte Lösung. Versiegelte Flächen erschweren die Regenwasserversickerung und geben an heißen Tagen zusätzlich Wärme ab. Durch die Entfernung von Pflastersteinen auf Schulhöfen, privaten Terrassen, Einfahrten oder Gehwegen entstehen grüne Flächen, für vielfältige Nutzungen. Die Begrünung verbessert das Dorf- und Stadtklima, fördert die Biodiversität und schafft lebenswerte Räume, was sich positiv auf das Image auswirkt.
Fazit
Der Tegelwippen-Wettbewerb in den Niederlanden hat gezeigt, wie spielerische Ansätze effektiv zur Begrünung beitragen können. Das erfolgreiche Beispiel bietet eine vielversprechende Möglichkeit, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Grünflächen zu stärken. Durch gemeinsames Handeln können auch Bürgerinnen und Bürger einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten und ihre Dörfer und Städte lebenswerter gestalten.