In der Gemeinde Deining im Landkreis Neumarkt i. d. Oberpfalz wurden neue Wege angelegt, um landwirtschaftliche Flächen besser zu erschließen. Um zu verhindern, dass im Fall von Starkregen die nebenliegenden Felder überschwemmt werden oder Wasser gar in den Ort hinein abfließt, wurden neben zwei Wegen jeweils Wegseitengräben mit Rigolen angelegt. Diese Rigolen - unterirdisch verlegte Hohlkörper oder Kies - dienen als Versickerungshilfen, die den Abfluss von Wasser verlangsamen. Ihre ersten Bewährungsproben hat die Rigole bereits bestanden und die Wiesen gut vor Überschwemmungen geschützt.
Zunächst wurde ein Bodengutachten erstellt, in dem die Versickerungsfähigkeit des Bodens geprüft wurde. Nach positiven Ergebnissen wurde mit dem Bau der Wegseitengräben begonnen. Dabei wurden die Gräben tiefer als üblich ausgebaggert, um genug Platz für die Rigole zu schaffen. Die Gräben wurden anschließend mit Vlies ausgelegt und mit Kies befüllt. Niederschlagswasser kann so langsam durch den Kies hindurch ins Erdreich versickern. Statt die Rigole entlang des gesamten Weges zu verbauen, wurden mehrere Abschnitte angelegt, in denen Wasser versickern kann.
Entlang eines
Weges wurden zum Beispiel insgesamt 50 Meter Rigolen auf einer Länge von 250
Metern eingebaut, verteilt auf zwei 15-Meter-Abschnitte und einen
20-Meter-Abschnitt. Für einen Meter Rigole, also der Sickerstrang einschließlich Erdarbeiten und Geotextil, fielen rund 60 Euro an. Die Gesamtkosten lagen pro Weg bei 240.000 bzw. 304.000 Euro, wovon 85 Prozent vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz gefördert wurden.
Weitere Informationen zu Maßnahmen, die Wasser in
Siedlungen zurückhalten und speichern können, liefert in den nächsten Wochen
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