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Abkühlen im eigenen Dorfsee

Ehemaliges Fischgewässer wird zur Freizeitanlage für heiße Sommertage

Die Brücke ist mit Holzbohlen belegt. Darauf stehen zwei Holzbänke ohne RRückenlehnen.
Die Brücke verfügt über eine Holzauflage, die auch als Liegefläche von Badegästen genutzt wird.
© Lorenz Schneider
Über einen Wasserlauf führt eine Metallbrücke. Im Hintergrund: die Häuser und Kirche von Waldfenster. Vor dem Ortssaum von Waldfenster schmiegt sich ein kleiner See in den sanften Abhanf. Davor: Holzsitzgruppe auf einer dunkel geschotterten Fläche. Rechts: Wassertretbecken.

Klimafolgenanpassung durch Dorferneuerung am Beispiel des Dorfsees

Die Umgestaltung des ehemaligen Forellensees oberhalb des Kindergartens ist ein herausragendes Beispiel für gelungene Klimafolgenanpassung im ländlichen Raum. Ursprünglich diente der See der Fischzucht, doch nach seiner Stilllegung im Jahr 2015 wurde das Gelände ab März 2022 zu einem vielseitigen Natur- und Erholungsraum entwickelt. Rund 367.000 Euro investierte die Gemeinde, dabei wurde sie mit 210.000 Euro vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken bezuschusst.

Naturnahe Gewässer als Schwammmaßnahme

Im Zuge der Umgestaltung wurde der See nicht nur ökologisch aufgewertet, sondern dient auch als Maßnahme zur Klimafolgenanpassung. Offene Wasserflächen wie der Dorfsee in Waldfenster spielen eine wichtige Rolle für das lokale Mikroklima. Gerade in heißen Sommern sorgt die Verdunstung für eine angenehme Abkühlung der Umgebung, was sowohl die Lebensqualität erhöht als auch die Vegetation im Umfeld schützt. Zudem bieten naturnahe Gewässer Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig fungiert der natürlich angelegte See als Wasserrückhaltebecken: Bei Starkregen wird überschüssiges Wasser aufgenommen und verzögert abgegeben, was das Risiko von Überschwemmungen im Ort deutlich senken kann.

Synergien für die Dorfgemeinschaft

Doch die Vorteile dieser Maßnahme gehen weit über die Klimafolgenanpassung hinaus. Die Nähe zum Kindergarten und die öffentliche Zugänglichkeit machen den See zu einem lebendigen Erholungs- und Begegnungsort. Die Bürgerinnen und Bürger erleben hier hautnah, wie wertvoll naturnahe Lebensräume sind und wie wichtig deren Erhalt für die Zukunft ist. Mit der Anbindung an den regionalen Wanderweg „Rhöner Extratour“ und der Einrichtung eines Wassertretbeckens wurde der See zudem zu einem attraktiven Ziel für Einheimische und Touristen. Das Wassertretbecken lädt zum Verweilen ein, während der neue Wanderweg zusätzliche Gäste in die Region lockt. Die gemeinsame Umsetzung des Projekts, von der Umsiedlung der Frösche bis zur feierlichen Einweihung, stärkt das Gemeinschaftsgefühl. 

Schwammdorf - ein Mehrwert für Dorf und Umwelt

Die Umgestaltung des Sees ist weit mehr als ein ökologisches Projekt – sie ist ein Leuchtturm für nachhaltige Dorfentwicklung, Klimafolgenanpassung und Lebensqualität. Die Synergien, die sich für Mensch und Natur ergeben, machen das Projekt zu einem echten Gewinn für den Ortsteil Waldfenster. Mehr Informationen zu Schwammdorfmaßnahmen finden Sie unter dem Hashtag Schwammdorf

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